Einsamkeit
Der Mensch ist ein soziales Wesen. So wie wir Hunger verspüren, wenn wir zu wenig zu essen bekommen, verspüren wir Einsamkeit, wenn wir den Kontakt zu anderen verlieren. In Urzeiten war es lebensgefährlich, den Kontakt zur Sippe zu verlieren. Aber auch heute ist es noch gravierend genug, dass der US-amerikanische Psychologe John Cacioppo Einsamkeit als „sozialen Schmerz“ betrachtet und bezeichnet. Und tatsächlich: Wenn wir von anderen abgewiesen werden, reagieren dieselben Regionen der Großhirnrinde wie bei körperlichem Schmerz.
Cacioppo empfiehlt die folgenden vier Schritte, um den sozialen Schmerz zu lindern (ease = lindern):
E = Erweitern des Aktionsradius. Wer sich einsam fühlt, läuft Gefahr, sich allzu passiv zu verhalten. Es ist daher wichtig, selbst aktiv zu werden und neue Orte und Situationen zu suchen, an denen soziale Kontakte möglich sind.
A = Aktionsplan. Ein Aktionsplan hilft, sich selbst regelmäßig in eine Gemeinschaft einzubringen, etwa in einen Sportverein, eine sozial engagierte Gruppe oder einen Chor.
S = Selektieren. Welche Beziehung dient nur der willkommenen Abwechslung und welche hat Aussicht, auf längere Sicht tragfähig zu sein.
E = Erwartung des Besten. Je freundlicher man auf andere zugeht, je eher man bereit ist, seine eigenen Empfindungen zu offenbaren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, ähnliche Reaktionen zu wecken. Um sich sympathisch präsentieren zu können hilft es, möglichst wenig vom Gegenüber zu erwarten – vor allem aber nur Gutes.
*) Quelle: www.tagesspiegel.de